Bericht der PZ zum Spiel gegen Royals Saarlouis
Sterne geben sichergeglaubten Sieg doch noch aus der Hand
Es ist ein wahrer Weihnachts-Krimi, der sich am Samstagabend in der Sporthalle des Dietlinger Schulzentrums ereignete: Nach einem holprigen Start in die Partie der Basketball-Bundesliga schienen die Rutronik Stars Keltern gegen die Saarlouis Royals lange Zeit auf Siegeskurs – ein zwischenzeitlicher Vorsprung von 14 Punkten sprach Bände. Doch statt den Sternen waren es am Ende die Gäste aus Saarlouis, die einen 88:83-Auswärtssieg bejubelten. Entsprechend bedient stellte Sterne-Trainer Goran Lojo deshalb fest: „Wenn wir mit 14 Punkten führen, ist es völlig inakzeptabel, dass wir noch verlieren.“
Nach der denkbar knappen 57:58-Niederlage gegen Hannover im Pokalspiel unter der Woche waren die Sterne eigentlich auf Wiedergutmachung aus. Saarlouis schien dabei zumindest auf den ersten Blick ein nicht undankbarer Gegner: Nach gerade einmal vier Siegen aus den ersten elf Spielen stand Saarlouis im hinteren Tabellendrittel. Eine tiefere Analyse des Gegners bestätigte jedoch den Eindruck Lojos‘, der warnte: „Saarlouis ist ein völlig anderes Team als noch zu Beginn der Saison.“ Ein neuer Trainer und gleich mehrere neue Spielerinnen, darunter auch die ehemalige Sterne-Spielerin Sanja Mandic, ließen auf einen harten Kampf schließen. Und tatsächlich waren es die Gäste, die deutlich besser in die Partie kamen. Den Sternen machte dabei vor allem aber auch die eigene Treffersicherheit zu schaffen. Gerade einmal fünf der 16 Abschlüsse aus dem Spiel heraus fanden im ersten Viertel ihr Ziel. Folgerichtig ging dieser Spielabschnitt mit 16:15 an die Royals. In den Folgeminuten zeigte sich Keltern jedoch deutlich verbessert und dominierte das Spielgeschehen klar. Bis zur Pause verwandelten die Sterne den Rückstand in einen 43:37-Vorsprung, den die Basketballerinnen in Weiß-Grün im dritten Viertel gar auf eine 70:56-Führung ausbauten. Dann aber folgte der Schlussspurt und mit ihm nahm auch das Kelterner Unheil seinen Lauf. Vor allem in den ersten Minuten wirkten die Sterne völlig von der Rolle. Erst nach gut vier Minuten gelang es Keltern überhaupt einen Punkt zu erzielen. Inzwischen war der Gast so auf 72:70 herangerückt. „Einige merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen haben uns aus dem Rhythmus gebracht“, ärgerte sich Lojo, ergänzte aber: „Am Ende waren es aber vor allem unsere Fehler, die das Spiel entschieden haben. Wir haben einfach komplett den Fokus verloren.“ Trotzdem gelang es den sichtlich nervösen Sternen den Vorsprung zunächst noch zu verteidigen. Immer wieder legte Keltern in den kommenden Minuten vor, doch der nun vor Selbstbewusstsein strotzende Gast glich stets aus. Exakt 35 Sekunden vor Schluss ging Saarlouis schließlich erstmals seit der 13 Spielminute wieder in Führung. Keltern versuchte in den verbleibenden Sekunden sein Möglichstes, konnte die Wende aber nicht aufhalten. So blieb es schließlich bei einer 83:88-Pleite und der bitteren Erkenntnis für Goran Lojo: „Wir hatten das Spiel in der Hand, haben es aber nicht zu Ende gebracht.“
Foto: Rippberger