Nachbericht der PZ
Spielerinnen, Trainer, Sponsoren: Nach der Basketball-Saison sind viele Fragen bei den Sternen offen
Um 3.30 Uhr kam Dirk Steidl am Donnerstagfrüh in Dietlingen an. Müde und geschafft. Die lange Heimreise mit dem Auto nach dem verlorenen Play-off-Finalspiel bei Alba Berlin (53:68) hatte auch dem Manager der Rutronik Stars Keltern ein paar Körner geraubt. Nach nur wenig Schlaf war Steidl aber schon wieder auf den Beinen. Ausruhen gibt es nicht. Schließlich müssen jetzt schon die Weichen für die neue Saison in der DBBL gestellt werden. Wie fällt Dirk Steidls Saisonfazit nach der Vize-Meisterschaft aus?
„Es war eine furchtbar anstrengende Runde“, meint der Sterne-Boss rückblickend.
Aufgrund der vielen verletzten Spielerinnen (unter anderem Rachel Arthur, Linda Lehtoranta, Samantha Cooper) hätte man auch außerhalb des Feldes viel organisieren müssen. Hinzu kommt, dass eine Bundesliga-Saison mit den Sternen sowieso immer ein gewisser Kraftakt sei, so Steidl weiter. Trotz des verpassten vierten deutschen Meistertitels ist er stolz auf das Team und den Trainerstab. „Sie alle haben einen super Job gemacht. Am Ende war es eine knappe Entscheidung. Uns haben zum Schluss gegen Alba einfach die Körner gefehlt.“
Wird Alba Berlin nun ein ständiger Rivale um den Titel in der DBBL?
„Wir müssen erstmal schauen, ob wir das Leistungsniveau dauerhaft halten können“, meint Steidl. Dafür müssten die Sponsoren weiterhin mitspielen, außerdem die Kommunen. Alba hätte eine tolle Entwicklung hingelegt. Die Voraussetzungen seien beim Hauptstadt-Club eben völlig andere als in Keltern.
Wer wird die Sterne in der neuen Saison trainieren?
Das steht noch nicht fest. Steidl hat aber genaue Vorstellungen: „Wir brauchen einen Trainer, der tagtäglich mit den Mädels arbeitet – auch individuell.“ Christian Hergenröther, der in der Finalserie vom Assistenten zum Chefcoach befördert wurde, teilte der PZ mit, dass er den Sternen als Cheftrainer in der kommenden Saison nicht zur Verfügung stehe. Aber er immer bereit sei, zu helfen, wenn man ihn bräuchte. Unterdessen endete laut Dirk Steidl der Vertrag mit Trainer Goran Lojo, der vergangene Saison die Sterne noch zum dritten Meistertitel geführt hatte, am 30. April. Steidl erklärt nochmal den Trainerwechsel in der Finalserie: „Wir brauchten einen Coach, der mehr Input gibt. Die Mädels haben den Wunsch nach einer Veränderung gehabt.“ Dass Christian Hergenröther das Team übernahm, war naheliegend.
„Er ist eben detailgetreuer“, so Steidl.
Mit Goran Lojo habe man trotz der Degradierung ein „ausgezeichnetes Verhältnis“, betont der Sterne-Macher. „Er bleibt ein Freund des Vereins.“ Geplant ist unter anderem, dass Lojo als Trainer der Nationalmannschaft Ugandas im Sommer ein Trainingscamp in Pforzheim absolviert. Eingeladen sind wohl auch die Nationalteams aus Irland und Bulgarien.
Wie wird die Mannschaft für die neue Saison aussehen?
Die Nationalspielerinnen Alexandra Wilke und Rachel Arthur haben ihre Verträge verlängert. Matea Tavic (31) gab via Instagram bekannt, dass das Finale ihr letztes Karrierespiel war. Wie es mit den anderen Spielerinnen weitergeht, ist noch offen.
Bericht: Dominique Jahn