Rutronik Stars Keltern schwören gegen Berlin auf weiße Trikots

 Im hellen Dress wollen die Rutronik Stars die nötigen Erfolge für den DBBL-Titel holen. Nach wichtigem Sieg in Berlin gilt es zuhause zweimal nachzulegen. Für die Rutronik Stars Keltern könnte das Wochenende meisterlich werden. Ginge es nach Goran Lojo, dem Trainer der Basketballerinnen, wäre mindestens das dritte Spiel der DBBL-Finalserie gegen Alba Berlin bereits gespielt. Geduldig bis Freitag, 19 Uhr zu warten, fällt ihm schwer. „Ich bin immer nervös“, sagte Lojo. 

 Für ihn als einen akribischen Arbeiter ist es natürlich kein Problem, die Zeit zu nutzen, sei es mit Überlegungen, Video-Analysen oder aber Trainingsbetrieb. Nach dem vielleicht ja richtungsweisenden Auswärtssieg am Sonntag gab es einen Tag Pause. Nun soll die Saison am Besten diese Woche, konkret mit dem zweiten Heimspiel am Sonntag um 16 Uhr ein positives Ende finden. Umgekehrt ist denkbar, dass Kelterns Meisterträume platzen. Die dritte Option wäre, dass dieses Wochenende erneut einmal das Heim- und einmal das Auswärts-Team gewinnt, und die Titelentscheidung dann am Mittwoch, 1. Mai, in einem fünften Spiel in der Bundeshauptstadt fällt. Dort haben die Sterne vor einer Woche einen Schreckmoment erlebt, wie seit Donnerstag auf der Club-Homepage zu lesen ist. Nach dem Training in der Max-Schmeling-Halle ging unter einem der beiden Kleinbusse des Teams ein Poller hoch. Der Schock habe wohl nicht lange angehalten, meint Nationalspielerin Alexandra Wilke, die nicht im betroffenen Fahrzeug saß. Hingegen verdeutlicht Team-Manager Dag Schiffer als betroffener Fahrer „Da war ich ziemlich angefressen.“Abgesehen davon, dass als Ersatz ein Wagen gemietet werden musste, klagten Mateja Tavic und Krystal Vaughn als Leistungsträgerinnen über Knieschmerzen. Kurzfristig wurde in Berlin also auch noch ein Physiotherapeut engagiert. Trainer Lojo möchte zu all dem nicht groß etwas erzählen. Vielleicht ist er generell der Meinung, dass negative Gedanken schädlich sind. Was das Thema Aberglaube angeht, sagt der Bosnier, das sei für ihn nicht relevant. Die Spielerinnen haben sich darüber im Lauf der Halbfinal-Fahrt nach Hannover ausgetauscht, wie Alexandra Wilke verrät. Einige Spielerinnen hätten gewisse Rituale, andere nicht. Was sie angehe, sei es nicht wichtig, einen bestimmten Schuh zuerst anzuziehen. Sie achte aber darauf nach einem Sieg wieder dieselbe Kompressionshose anzuziehen oder eben nach einer Niederlage eine andere. In Sachen Aberglaube hat aktuell vor allem Team-Manager Schiffer etwas zu erzählen: Nach insgesamt drei Niederlagen bei Alba in grünen Trikots, sei dann ja am Sonntag in Weiß ein Sieg gelungen. Daher habe er nun arrangiert, dass Keltern auch am Wochenende im weißen Dress spielen kann, während Alba in Blau auflaufe. Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger wird die Spiele wegen anderweitiger dienstlicher Verpflichtungen verpassen. Unabhängig davon rechnet Alexandra Wilke mit großem Publikumsinteresse. Unter die Zuschauer wollen sich ihre Mutter Kathrin und ihr Vater Ingo mischen. Vor dem Gang nach Keltern hatte das Paar die Intension, Stuttgart und Ludwigsburg ein wenig zu erkunden.

Hoffnung auf neue Trümpfe

Mit zwei Rückkehrerinnen rechnet Trainer Lojo: Ganz sicher ist er nicht, doch voraussichtlich werde die Kanadierin Samantha Cooper erstmals seit etwa zwei Monaten zur Verfügung stehen. Sogar schwer am Knie verletzt war die ebenfalls 29 Jahre alte Rachel Arthur, bei der eine Operation nötig wurde und die diese Saison noch gar kein Faktor war. Nach der schweren Zeit wäre es für sie besonders schön, im Kampf um eine erfolgreiche Titelverteidigung mitmischen zu können. Nächste Saison plant Keltern übrigens fest mit der Deutsch-Amerikanerin.

Über Reservix sind im Internet bereits Karten für die beiden Sterne-Heimspiele an diesem Wochenende in der Dietlinger Speiterlinghalle zu haben. 

Bericht: Ralf Kohler